Zahnen

Zahnen, anstrengende Nächte – müde Eltern…

Liebe Mamis und Papis, egal ob es Babys erster Zahn ist oder schon der achte. Die Kleinen leiden doch ziemlich unter dem Umstand, dass sie Zähne kriegen und die Eltern fühlen natürlich mit. Bei manchen Babys kommt über Nacht der erste Zahn, ohne Tränen, ohne, dass es die Familie schlaucht. Leider ist das aber die Ausnahme. Der Regelfall sind anstrengende Nächte, quengelige Tage, ein launisches, weinerliches Kind und müde Eltern.

Zahnen – anstrengende Nächte, müde Eltern

Im heutigen Blog möchte ich euch viel Wissenswertes rund um dieses dauerbrisante Thema in den ersten zwei Lebensjahren berichten.

Mit dem Zahnen beginnt für viele Familien eine anstrengende Zeit. Wann genau diese Zeit beginnt, kann euch leider keiner sagen. Manche Babys kommen mit ersten Zähnchen auf die Welt, bei manchen Babys geht es mit vier Monaten los, bei anderen erst mit einem Jahr. Wie ihr seht, ist das Zahnen so individuell wie jeder Mensch selbst, darum gibt es nur einen Durchschnittswert: mit circa sechs Monaten zeigt sich der erste Zahn bei den Kleinsten.


Ich möchte euch aber den Mythos nehmen, zu glauben, dass die Zähne erst beim Zahnen kommen. Schon im Mutterleib werden die winzigen Keime für die ersten Zähnchen angelegt. Darum ist es auch so wichtig, dass die werdende Mama genügend Kalzium in der Schwangerschaft zu sich nimmt. Später schieben sich diese Zähne durch den Kiefer, bleiben aber noch unter dem Zahnfleisch verborgen. Dieses „Einschießen“, wie die Kinderärzte es häufig nennen, ist es, was den meisten Säuglingen und Kleinkindern große Schmerzen bereitet. Aber auch die Schwellung der Schleimhaut, der Durchbruch durch das Zahnfleisch und der Druck auf den Gaumen sorgen für Tränen. Vor allem viel Zuneigung, Kuscheln und Geduld hilft spontan bei den meisten Kindern. Was auf längere Sicht hilft, findet ihr weiter unten im Blog.

Wichtige Infos zum Zahnen

Vielleicht fragt ihr euch, welche Zähne zuerst kommen, ob jeder Zahn unterschiedliche Schmerzen bereitet und wieso die Zähne eures Babys eigentlich Milchzähne heißen?

Das Kindergebiss besteht aus 20 Milchzähnen: acht Schneidezähne, vier Eckzähne, acht Backenzähne. Die meisten Kinder haben ihr vollständiges Milchgebiss aber erst mit circa zwei Jahren.

Die Reihenfolge der Zähne ist bei jedem Kind unterschiedlich. Darum gibt es auch hier nur eine durchschnittliche Reihenfolge der Milchzähne:

– Zuerst die unteren mittleren Schneidezähne, dann die oberen mittleren Schneidezähne,

– als Nächstes die unteren äußeren Schneidezähne, im Anschluss die oberen äußeren Schneidezähne,

– dann die oberen/ unteren vorderen Backenzähne,

– danach die Eckzähne,

– und als Letztes die oberen/ unteren hinteren Backenzähne.

Aber wieso heißen die Zähne der Kinder eigentlich Milchzähne? Der Ursprung dieses Namens geht einige Jahrhunderte zurück und ist auch nicht ganz erwiesen. Ein Mythos sozusagen. Es gibt unterschiedliche Ansätze, mir gefallen diese beiden aber am besten:

  1. Gesunde Kinderzähne, die frisch gekommen sind, haben eine helle Farbe, weiß-bläulich bzw. fast komplett weiß wie Milch. Darum nimmt man an, dass daher auch der Name „Milchzahn“ kommt.
  2. Der Zeitpunkt, zu dem die ersten Zähne durchbrechen, liegt ja in der Regel zwischen vier und sieben Monaten. Das Baby wird in dieser Zeit noch als Säugling bezeichnet, weil es geäugt wird – sprich: (Mutter-/ Pre-) Milch trinkt. Darum spricht man von Milchzähnen. 😉

Jetzt aber genug mit den Mythen, kommen wir zu den typischen Anzeichen beim Zahnen. Natürlich sind auch hier die Signale von jedem Kind individuell wie das Kind selbst. Wenn ihr euer Baby beobachtet, werdet ihr die einzigartigen Anzeichen sicher schnell erkennen.

Typische Anzeichen sind:

– Appetitlosigkeit

– Schlechte Nächte, verschobener Schlafrhythmus, wenig Schlaf

– Vermehrtes Sabbern und auf Gegenständen kauen/beißen, um dem Druck einen Gegendruck entgegen zu bringen

– Gerötete, warme Wangen (ohne dass euer Kind Fieber hat)

– evtl. ein wunder Po und veränderter Stuhl (sehr dünn, Durchfall, Verstopfung etc.)

– …und natürlich ein geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch (vielleicht habt ihr Glück und es schimmert bereits ein Zahn durch)

–> das alles spiegelt sich dann in einem quengeligen, leicht reizbaren und launischen Kind wieder.

…und was hilft gegen dieses fiese Zahnen?

  1. Hausmittel

Viele Kinder kauen gern auf feuchten Waschlappen herum. Ein kühler, feuchter Waschlappen hilft beim Zahnen, vor allem wenn er vorher in kühlem Kamillentee getränkt wurde. Die Kamille wirkt beruhigend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Auch ein gekühlter Beißring aus dem Kühlschrank oder Veilchenwurzeln helfen beim Zahnen. Falls eure Kleinen den Beißring nicht mögen, gibt es im Drogeriemarkt spezielle Zahnputz-Lernsets, mit einer Kauzahnbürste. Manche Kinder mögen das lieber als den Ring.

Einige Kinder trinken auch Kamillenblüten- oder Salbeiblättertee gern. Im Sommer hat es neben dem entzündungshemmenden Effekt auch die Flüssigkeitszufuhr als positiven Aspekt.

Zahnungsöl selbst herstellen: ein Tropfen Kamille mit einem Esslöffel Rapsöl vermischen und ins Zahnfleisch einmassieren.

…und falls nicht davon hilft, es besonders schlimm und gerade mal wieder Sonntag ist, hilft vielleicht einfach das große Ablenkungsmanöver: tragt euer Kind durch die Wohnung oder geht Spazieren. Setzt eine verrückte Idee um, um euer Kind zum Lachen zu bringen oder macht jede Menge Blödsinn/ Quatsch. Dann sind die Schmerzen hoffentlich auch schnell vergessen.

  1. Apotheke

Lasst euch am besten vom Kinderarzt beraten und besorgt euch das Mittel aus der Apotheke. 

Das Zahni-Gel von Mammut z.B. ist ohne Alkohol, Zucker und Laktose. Es wirkt entzündungshemmend auf der Basis von Nelken und kann mehrmals täglich auf das betroffene Zahnfleisch aufgetragen werden.

  1. Homöopathie

Wer einen Draht zur Homöopathie hat, sollte sich auch hier vor Gebrauch von einem Experten, dem Kinderarzt oder in der Apotheke beraten lassen. Ganz wichtig: Bitte wendet nichts ohne vorherige Rücksprache an!

Häufig werden Schüssler-Salze (Calcium phosphoricum, Calcium fluoratum) je nach Zahnungsstadium empfohlen. Auch Globuli (Belladonna, Chamomilla und Osanit) sollen beim Zahnen helfen. Es gibt auch homöopathische Zäpfchen (Viburcol), die gegen Fieber und Unruhezustände helfen sollen.

  1. …last but not least

Manche Eltern schwören auf Bernsteinketten. Die medizinische und wissenschaftliche Wirksamkeit ist allerdings nicht erwiesen. Bitte gebt bei der Benutzung Acht. Wenn ihr eurem Baby eine Kette oder ein solches Armband umlegt, behaltet es immer im Blick. Es besteht gerade bei so kleinen Kindern eine große Gefahr sich zu verfangen, hängen zu bleiben oder die kleinen Teile zu verschlucken!

Zum Schluss möchte ich nochmal einen Mythos klären: Oft wird gesagt, dass Fieber und Durchfall auch als typisches Anzeichen fürs Zahnen gelten. Das wurde aber medizinisch widerlegt. Die Medizin erklärt diese Symptome als Begleiterscheinungen. Häufig ist es nur ein kleiner Infekt, der mit dem Zahnen einhergeht, weil die zahnenden Kinder alles in den Mund stecken, was sie finden. Es kann also durchaus sein, dass euer Kind beim Zahnen Durchfall und Fieber hat, aber eben nicht durch das Zahnen an sich ausgelöst.

Wenn ihr noch weitere Infos und Anregungen rund ums Thema Zahnen haben möchtet, empfehle ich euch auf die Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/zahngesundheit/zahnentwicklung/) zu gehen.

Liebe Eltern, versucht auf euer quengelndes Kind jetzt mit noch mehr Verständnis zu reagieren. Gerade jetzt braucht es nämlich viel Liebe und Aufmerksamkeit! Alles Gute in den ersten Lebensjahren eures kleinen Lieblingsmenschen und eine große Portion Geduld, viel Verständnis und innere Ruhe.

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