stillen mit frühchen

Stillen mit Frühchen

Ihr Lieben, ich berichte euch heute über meine Erfahrungen zum Thema Stillen und Frühgeburt. 

Unsere Vorgeschichte

Meine Schwangerschaft verlief anfänglich unkompliziert, bis der Arzt bei der ersten Blutung, bei der ich direkt ins Krankenhaus bin, feststellte, dass ich eine Plazenta prävia hatte. Oh man, das bremste mich natürlich total aus, ich wollte einen schönen Sommer mit meiner großen Tochter verbringen und ihr noch viel Zeit und Zuwendung geben, bevor sie sicherlich, wenn das Baby da war, etwas zurückstecken musste. In den nächsten Wochen musste ich noch ein zweites Mal in die Klinik, wieder eine Blutung. Nun machten wir uns ständig Sorgen und waren übervorsichtig. Außerdem bekam ich Berufsverbot. Die dritte Blutung (welche nicht mehr aufhörte) war dann der Grund warum klein Ida in der 31. SSW per Not-Kaiserschnitt geholt wurde. Wir hatten gemischte Gefühle, zum einen natürlich Angst vor dem was auf uns zu kommt, wie Sie es meistert und übersteht. Zum anderen waren wir aber auch irgendwie erleichtert, da vorher alles immer so ungewiss war.

Sie war 1490g schwer und 41 cm groß als sie zur Welt kam. Einfach unfassbar klein und so zerbrechlich. Ihr Fuß war so groß wie mein Daumen, das werde ich nie vergessen. Sie  lag dann knapp 7 Wochen in der Klinik. Da sie noch eine große Schwester mit circa 4 Jahren hat, konnte ich natürlich nicht nur Zeit im Krankenhaus verbringen. 

Die ersten Wochen nach der Entbindung

Die erste Woche nach der Entbindung lag ich noch im Krankenhaus. Es gab  eine kleine Komplikation nach der Geburt. Auf der Wöchnerinnen-Station zeigte man mir das Abpumpen von Muttermilch. Anfänglich war das schon sehr befremdlich, da man sein Kind nicht bei sich hatte und auch Startschwierigkeiten mit den Muttergefühlen hat. Ida wurde ja viel zu früh aus mir “gerissen” und war dann nicht da zum Kuscheln, weil sie ja auf der Intensivstation im Brutkasten lag. 

Trotzdem gab ich mein Bestes und war zuversichtlich, dass es mit der Muttermilch klappt. Ich wurde bestärkt und sehr gut unterstützt und ich feierte tröpfchenweise den Erfolg! 

Die Menge steigerte sich sehr langsam, aber die Schwestern sagten, dass jeder Tropfen zähle. Also blieb ich dran. Mein Ziel war es ja, Ida sobald es möglich war auch zu stillen. 

Und so kam der Tag 13, als ich sie das erste Mal, trotz allermöglicher Schläuche etc. anlegen durfte. Tatsächlich nuckelte sie, allerdings ohne, dass was kam. Da ich ja jeden Tag bei ihr war, versuchte ich es ab sofort vor oder nach dem Känguruhen in der Klinik. So tasteten wir uns langsam dran. 

Beim känguruhen soll die Bindung von Kind und Eltern unterstützt werden, diese Methode ist gerade bei Frühchen die Besonderheit. Ida wurde samt den Schläuchen nackig auf meinem nackten Oberkörper gelegt, dabei lag ich sehr bequem in einem Liegestuhl. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl und war für mich sooooo wichtig. Außerdem hilft es bei der Milchproduktion, also die ideale Vorbereitung zum Stillen.

Weil ja auch der Papa täglich da war und die Schwestern uns immer mit einbezogen haben, um unserem Schatz Nähe zu geben und uns die Berührungsangst zu nehmen, sollte auch er sie füttern. So kam dann zu Sonde und Brust auch noch die Flasche dazu. 

Als wir dann irgendwann auf der normalen Station waren und Ida immer mehr mit der Flasche gefüttert wurde, schwand langsam meine Hoffnung, dass das mit dem Stillen noch klappt. Gerade, weil ja auch schon der ein oder andere Versuch gescheitert war. Doch dann bekamen wir den entscheidenden Tipp: Stillhütchen. Und siehe da, ab sofort trank sie an der Brust. Und zwar IMMER, wenn ich da war. Das machte mich unfassbar glücklich.

Also pumpte ich während der ganzen Zeit Zuhause ab und nahm die Milch mit ins Krankenhaus. Diese wurde dann gefüttert oder sondiert , wenn ich nicht da war. Wenn ich da war, konnte ich Ida stillen. 

Als wir Ida mit nach Hause nehmen durften, konnte ich sie voll stillen, bis sie ca. 5 Monate alt war.  Es war also ein voller Erfolg. 

Dann plötzlich verweigerte sie die Brust. Ich habe es noch weitere zwei Wochen versucht und dann aber beschlossen, auf die Flasche umzusteigen und abzustillen. 

Ich denke, Ida hatte es immer schwer durch ihre Muskulatur am und um den Mund über längere Zeit zu saugen. Als sie dann mehr Milch gebraucht hat, hatte sie vermutlich keine Kraft mehr. 

Abschließend gesagt, war ich sehr glücklich und zufrieden, wie das alles geklappt hat. Ich möchte euch Zuversicht und Gelassenheit mit auf den Weg geben. DANKE auch an meine Hebamme Maike! Der Stillkurs im Vorfeld hat mir geholfen und mich gut über alles zum Thema Stillen informiert und vorbereitet. 

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