hormonelle Verhütung

Hormonelle Verhütung (Teil 2)

Im heutigen Blog geht es um weitere hormonelle Verhütungsmittel, inkl. Pearl Index und für wen sie (nicht) geeignet sind. Außerdem schauen wir uns heute auch die gesundheitlichen Risiken an, die die hormonelle Verhütung mit sich bringt. 

Liebe Mami, die letzten Blogs gingen um natürliche Empfängnisverhütung und um den ersten Teil der hormonellen Verhütung. Es gibt auch weitere Verhütungsmethoden, die du dir hier (s.unten blauer Link)ansehen kannst, auf die in diesem Blog aber nicht genauer eingegangen wird. Lasse dich auf jeden Fall gut beraten von deinem Frauenarzt, bevor du eine Entscheidung triffst. Beziehe dabei auch deine Zukunftspläne, ggf. einen Kinderwunsch und deinen Partner mit ein. Denn schließlich leben wir ja in einer gleichberechtigten Welt, wo jeder in der Partnerschaft für die Verhütung zuständig ist.

Hormonelle Verhütung

Die Hormonspirale: Pearl Index: 0,2-0,4

Die Hormonspirale ist ein elastischer Kunststoffkörper in der Form eines T. Ihre Wirkung besteht aus der Verbindung zweier sich bewährter Methoden: die, der Minipille (siehe Teil 1) und die, der Kupferspirale. Die Hormonspirale gibt kontinuierlich kleine Mengen an Gestagen direkt in die Gebärmutter ab. Dort verdickt sich der Zervixschleim, darum kommen die Spermien nicht durch die Gebärmutter, um das Ei zu befruchten. Auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird unterdrückt.

Der Frauenarzt führt die Hormonspirale während der Monatsblutung in die Gebärmutter ein. Je nach Produkt hält sie drei bis fünf Jahre und sollte regelmäßig durch den Gyn kontrolliert werden. Die Hormonspirale ist eines der beliebtesten sowie bewährtesten Produkte der Langzeitverhütung und kann auch bei Stillenden angewendet werden.

Das Hormonimplantat: Pearl Index: 0,05

Das Hormonimplantat ist eines der modernsten Langzeitverhütungsmittel. Das Implantat ist ca. 4cm lang und 2mm breit. Es wird durch einen geschulten Frauenarzt an der Innenseite des Oberarms eingesetzt und wirkt drei Jahre gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Bei Bedarf kann es auch früher herausgenommen werden (durch den Gyn), die Fruchtbarkeit ist rasch wiederhergestellt.

Das Implantat gibt regelmäßig das Gelbkörperhormon Gestagen ab und ist ab dem Einsetzen sofort wirksam. Es zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden und kann auch während der Stillzeit problemlos verwendet werden.

Das Verhütungspflaster: Pearl Index: 0,9

Das Verhütungspflaster ist ca. 4,5 x 4,5cm groß. Es ist ein dünnes, hautfarbenes, selbstklebendes Pflaster und verhindert den monatlichen Eisprung. Das Pflaster kann am Oberarm, Bauch, Gesäß oder am gesamten Oberkörper mit Ausnahme der Brust angeklebt werden. Es muss nicht durch den Frauenarzt angebracht werden und wirkt wie die Kombinationspille (siehe Teil 1). Das Pflaster gibt also Östrogen und Gestagen ab.

Am ersten Tag der Menstruation wird das Pflaster auf die saubere, trockene Hautstelle geklebt. Es darf dort sieben Tage bleiben. Du darfst in dieser Zeit ohne Probleme schwimmen/baden/saunieren. Nach sieben Tagen muss das Pflaster gewechselt werden, idealerweise immer am gleichen Wochentag. Nach drei Wochen wird eine Pause von sieben Tagen eingelegt, wo deine Menstruation einsetzt. Danach wird das Pflaster erneut aufgeklebt (unabhängig davon, ob du deine Periode noch hast). Das Verhütungsmittel eignet sich für Frauen, die sich nicht täglich um die Verhütung Gedanken machen wollen. Für Stillende ist es nicht geeignet, aufgrund des Östrogens. Ab einem Körpergewicht von 90 kg (oder je nach Körpergröße der Frau: Übergewicht) kann der Pearl Index von 0,9 nicht mehr gewährleistet werden. Halte dazu am besten Rücksprache mit deinem Frauenarzt.

Gesundheitliche Risiken bei hormoneller Verhütung

Es ist kein Geheimnis, dass die Verhütung mit Hormonen gesundheitliche Nebenwirkungen und Risiken birgt. Sie können individuell auftreten und die Bandbreite ist groß. Das Spektrum reicht von Gewichtszunahme, Akne und Libido-Verlust (sexuelle Unlust) bis hin zu Stimmungsschwankungen, Depressionen und sogar einer erhöhten Thrombosegefahr oder einem höheren Schlaganfall- bzw. Herzinfarktrisiko.

Liebe Mami, gerade die letzten Risiken hören sich echt schlimm an und sind es auch. Jetzt möchten wir den Teufel aber nicht an die Wand malen. Je nach Vorerkrankung und Veranlagung ist die Gefahr einer Thrombose , eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarktes in Kombination mit der Einnahme von kombinierten Hormonpräparaten, wie z.B. dem Vagnialring, der Kombipille oder dem Verhütungspflaster, erhöht und gegeben. Für die meisten Frauen tun diese Risiken in Absprache mit ihrem Arzt aber nichts zu Sache. Der Libido-Verlust, Stimmungsschwankungen oder eine ungewollte Gewichtszunahme hingegen sind leider recht häufig vertretene Nebenwirkungen.

Die Einnahme von hormonellen Verhütungspräparten ist eine der sichersten auf dem Markt, das ist unbestritten. Sie kann mit erheblichen Nebenwirkungen (wie oben genannt) einhergehen, muss es aber nicht. Lasse dich darum von deinem Gynäkologen im Vorfeld ausführlich beraten, wenn du hormonell verhüten möchtest, um auf mögliche Nebenwirkungen vorbereitet zu sein.

In den nächsten Tagen erscheint zudem ein Blog zum Thema Barrieremethoden. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, sei gespannt 🙂

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