Couvade-Syndrom

“Wir sind schwanger!”

Bestimmt habt ihr diesen Satz schon mal gehört… oder vielleicht bist du als werdender Papa sogar schon angesprochen worden, ob du mit deiner Partnerin zusammen schwanger bist? Vielleicht sagst du es auch genauso? Vielleicht gehts dir aber auch immer genau dann schlecht, wenn es deiner schwangeren Partnerin schlecht geht und ihr teilt euch die Morgenübelkeit, das Sodbrennen etc.? Vielleicht gehen dir Gedanken durch den Kopf wie, “ob das überhaupt normal sein kann, so etwas wie eine Co-Schwangerschaft zu haben?”.

Der folgende Blog richtet sich speziell an alle Papas, werdenden Väter und sensiblen Musketiere da draußen, die ähnliche Symptome wie ihre schwangere Partnerin an den Tag legen. Mit ähnlichen Symptomen meine ich bspw. die morgendliche Übelkeit, Bauchschmerzen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Sodbrennen, Heißhungerattacken, Schlafstörungen und was sonst noch alles anfallen kann. Ihr dürft die Liste gerne beliebig erweitern.

Das Couvade-Syndrom

Du denkst, ich veräpple dich? Keine Sorge, das gibt es wirklich. Man spricht in solchen Fällen vom sogenannten Couvade-Syndrom. Couvade ist französisch (von “couver”) und bedeutet so viel wie ausbrüten. Man könnte auch sagen: der väterliche Brutpflege-Modus. Seit dem 19. Jahrhundert ist dieser Begriff in der Wissenschaft bekannt, allerdings ist der Forschungsstand dazu noch sehr mager. Gemeint sind die körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen von Männern, die sich auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten. Das können Rituale sein, die in einigen Völkern sehr traditionell sind bis hin zu den oben beschriebenen Leiden. Jeder Mensch und so auch Mann bereitet sich anders vor, nimmt die Dinge individuell wahr, fühlt auf seine Weise mit, unterstützt seine Partnerin auf seine Art. Allerdings gibt es bis heute keine medizinische Diagnose zu diesem Syndrom, was wiederum heißt: es gibt keine feste Definiton dazu. Ob ein Mann das Couvade-Syndrom hat, wenn er bereits eine Beschwerde hat oder ob es mehrere sein müssen, liegt also im Auge des Betrachters.

Meistens sind die besonders empathischen Männer von diesem Syndrom betroffen. Die Rate der Betroffenen liegt beim ersten Kind deutlich höher als beim zweiten. Forscher gehen davon aus, dass in etwa jeder 5.-10. Mann diese hormonelle Veränderung aufweist, dessen Partnerin schwanger ist.

Klar, nicht nur die Frau muss sich mit der Rolle als Mutter auseinandersetzen, sondern auch der Mann. Die stark empathisch veranlagten Männer setzen sich also nicht nur gedanklich oder verbal mit der Schwangerschaft der Partnerin auseinander, sondern identifizieren sich auch ein Stück weit damit. Manche begeben sich dadurch in eine Art Parallelschwangerschaft. Alle Auswirkungen der Männerschwangerschaft werden der Psychosomatik zugeordnet, d.h. die körperlichen Beschwerden des Mannes entstehen aufgrund seiner psychischen Reaktion. Zumindest erklären einige Forscher dieses Symptom so. Das Couvade-Syndrom wird nicht als Krankheit eingestuft. Viele Wissenschaftler sehen es als natürliche Begleiterscheinung bei der Veränderung des Mannes zum Vater an.

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, welche Ursachen das Ganze hat? Leider ist dieser Teil sehr umstritten in der Wissenschaft. Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze. Angefangen von Zukunftssorgen, Ängsten und Bedenken, über ungeklärte Konflikte zwischen den Partnern bzw. in der Familie (wie Eifersucht auf das neugeborene Baby), bis hin zu tiefenpsychologischen und neurologischen Erklärungen.

Glücklicherweise treffen diese Beschwerden überwiegend auf die Zeit der Schwangerschaft zu. In vereinzelten Fällen gibt es jedoch auch den Männer-Baby-Blues (besser bekannt bei den Frauen als Wochenbettdepression).

So liebe Männer, ihr wollt euch nochmal etwas tiefer in dieses Thema reinfuchsen und checken, ob ihr betroffen seid? Gar kein Problem. Folgt einfach einem dieser Links hier:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-11/maenner-schwangerschaft-couvade-syndrom

https://www.windeln.de/magazin/familie/vaeter/maennerschwangerschaft-das-couvade-syndrom.html

https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/schwangerschaft/gesund-schwanger/couvade-syndrom

…oder fragt Dr. Google 🙂

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