Streptokokkenabstrich

Streptokokkenabstrich

Liebe Mami, du fragst dich sicher, was es mit diesem Streptokokkenabstrich auf sich hat, von dem alle reden? Wer muss ihn machen und was wird da überhaupt gemacht? Und wofür ist das alles gut? Deine Fragen sind völlig verständlich. Ich versuche dir hier einige Antworten darauf zu geben.

Was ist der Streptokokkenabstrich

Der Streptokokkenabstrich wird zwischen der 35. und 37. SSW gemacht. Dafür musst du zu deinem Frauenarzt gehen. Dieser macht einen Abstrich von deiner Vagina und vom letzten Stück des Enddarms. Der Abstrich wird dann ins Labor geschickt und dort werden Bakterien gezüchtet, wo geschaut wird, ob die Schwangere Streptokokken-B-Bakterien hat.            
Das Ergebnis wird im Mutterpass eingetragen (also ob der Test positiv oder negativ ist), so dass es im Krankenhaus gleich sichtbar ist. Das ist vor allem bei einem positiven Test notwendig!

Bei einem positiven Test wird empfohlen, unter der Geburt 1-2 Gaben Antibiotika zu geben. So kann deinem Baby nichts passieren. Sobald die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt (mindestens aber vier Stunden vor der Geburt), sollte das Antibiotikum gegeben werden. Dadurch entsteht eine Verringerung des Infektrisikos von bis zu 70%.

Jede 3.-4. Schwangere hat einen positiven Streptokokkentest, was aber keinerlei Auswirkungen auf die Schwangere selbst hat.

Eine Behandlung in der Schwangerschaft wird nicht gemacht, weil dein Baby durch die Fruchtblase gut geschützt ist. Somit kann es sich auch nicht infizieren.

Sind Streptokokken gefährlich? Tut das Weh? 

Streptokokken sind harmlose Bakterien, sie verursachen keine Schmerzen oder andere Symptome. Allerdings ist es so, dass wenn sie kurz vor der Geburt auftreten, es einige Risiken für dein Baby gibt. Dein Baby könnte sich z.B. durch den Geburtsweg infizieren, was dann wiederum eine gefährliche Infektion bei deinem Neugeborenen auslösen könnte.

Anzeichen bei deinem Baby für eine solche Infektion sind eine fahle Hautfarbe, auffällige Herz-Kreislauf-Werte oder Fieber. Zeigt das Neugeborene solche Anzeichen, so wird ihm umgehend ein Antibiotikum über Infusion verabreicht.

Aber nicht jedes Baby einer streptokokkenpositiven Mama infiziert sich. Das Immunsystem der Mama bildet nämlich Antikörper, die das Baby schützen. Toll, was dein Körper alles leistet, oder?

Beachte bitte, dass bei einem positiven Test eine Entbindung im Krankenhaus empfohlen wird und keine ambulante Entbindung oder Hausgeburt. 

Fast alle Krankenkasse übernehmen die Kosten eines solchen Abstrichs. Sollte deine Krankenkasse nicht dazugehören, so kannst du dich über das IGeL-Programm (Individuelle Gesundheitsleistung) über die Kosten informieren. Sie müssten sich auf ca. 30 € bei Selbstzahlung belaufen.

Aktuell ist es so, dass der Abstrich noch nicht zur routinemäßigen Schwangerschaftsvorsorge zählt. Nur bei bestimmten Risiken, bspw. einer Entbindung vor der 37. SSW oder wenn viele Stunden vor der Geburt die Fruchtblase platzt, wird der Test routinemäßig gemacht.

Derzeit läuft eine Diskussion in der Geburtshilfe über die Sinnhaftigkeit des Streptokokkentests. Es wird infrage gestellt, ob dieser bei allen Schwangeren durchgeführt werden soll oder ob man ganz auf den Test verzichtet. Zudem wird darüber diskutiert, ob man die Behandlung mit Antibiotika nur bei gewissen Risikofaktoren durchführt, auch ohne dass ein Streptokokkennachweis vorliegt.

Wie du siehst, bleibt es weiter spannend

Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen beantworten und dir ein besseres Gefühl mit auf den Weg geben.

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